
Mrz 7, 2013
Die Anleger erhalten am Markt für Zinspapiere kaum noch einen Risikoausgleich. Mit Tagesgeld und Festgeld kann die aktuelle Inflationsrate kaum noch ausgeglichen werden. Die meisten Banken bezahlen für kurzfristige Anlagen nur Zinssätze unter 1 Prozent und das macht zum Beispiel Tagesgeld unattraktiv. Mit Telekom-Anleihen sind immerhin noch 2,15 Prozent jährlich drin. Bis 2033 werfen italienische Staatsanleihen pro Jahr 5,22 Prozent ab. Die Anleihen von Praktiker versprechen bis 2016 pro Jahr sogar eine Rendite von 19,4 Prozent. Bei Anleihen können sich allerdings schnell Kursverluste einstellen, vor allem bei dem aktuell abnormal niedrigen Zinsniveau. Die zwischenzeitlichen Verluste hängen von der Länge der Restlaufzeit ab. Private Anleger können das Zinsänderungsrisiko minimieren, wenn sie in Fonds investieren die Anleihen von Mittelständlern enthalten. Außerdem sollten kurze Laufzeiten von etwa vier bis fünf Jahren gewählt werden.
Anleihen direkt an den Börsen ordern
An der Frankfurter Börse oder einer Regionalbörse, an denen viele Anleihen gehandelt werden, können Anleger die Anleihen direkt ordern. Empfohlen wird genau wie bei Aktien ein Kauflimit zu setzen, wofür Geduld erforderlich ist. Anleihen werden im Gegensatz zu Aktien nicht im Minutentakt umgeschlagen. Es kann also mitunter ein paar Tage dauern bis ein gesetztes Kauflimit zum Zuge kommt. Anleihen werden in Prozent gehandelt und nicht in Euro und Cent wie Aktien. Für den Kauf der Anleihen fallen Kosten an, der Verkauf hingegen ist kostenlos. Stückzinsen die beim Kauf bezahlt werden, können steuerlich mit den Zinseinnahmen verrechnet werden.
Hohes Verlustrisiko bei Staatspapieren
Staatspapiere die immer als relativ sicher galten sind jetzt mit einem großen Risiko behaftet. Bis Ende vergangenen Jahres mussten sich die betroffenen Staaten mit den Gläubigern einigen. Seit Januar 2013 gilt für Papiere mit einer Laufzeit über einem Jahr, dass im Fall von einem Staatsbankrott mit mindestens 75 Prozent der Gläubiger eine anschließende Umschuldung beschlossen werden kann. Mit der Umschuldung wird der Verzicht auf Geld beschlossen und so ein Beschluss ist für alle Inhaber von Anleihen verbindlich. Das bedeutet, wenn sich 75 Prozent der Gläubiger einig sind, ist der Weg vor Gericht verschlossen. Das kann vor allem für Privatanleger fatal sein.
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